Krankheiten gegen die geimpft wird und deren Folgen
Diphtherie tritt in letzter Zeit vermehrt in osteuropäischen Ländern auf und
kann auch in Österreich jederzeit wieder auftreten. Die Ansteckung erfolgt meist als Tröpfcheninfektion (zum Beispiel Niesen, Husten) und führt zu Entzündungen im Nasen-Rachenraum. Als Komplikationen
können Entzündungen des Herzmuskels und der Niere sowie Lähmungen auftreten, die zu bleibenden Schäden führen können. Auch heute noch sterben 5 bis 20 % der Erkrankten.
Keuchhusten (Pertussis) ist besonders im Säuglingsalter gefährlich. Die Ansteckung erfolgt als Tröpfcheninfektion. Die
Erkrankung ist gekennzeichnet durch schwere Hustenanfälle, die mitunter zu Atemstillstand führen können. Als Komplikationen können Lungen- und Mittelohrentzündungen, Bronchitis und Schädigungen des
Gehirns auftreten.
Tetanus (Wundstarrkrampf): die Ansteckung erfolgt durch Verletzungen, manchmal
durch kleine, kaum merkbare Wunden. Die Erkrankung führt zu Muskelkrämpfen, die auch die Atemmuskulatur betreffen können. Auch heute sterben noch 20 bis 30 Prozent der Erkrankten.
Hämophilus influenzae B: Die
bakterielle Erkrankung kann vor allem für Kinder unter fünf Jahren gefährlich sein. Sie kann zu Mittelohr-, Lungen- und Kehldeckelentzündungen mit Erstickungsgefahr sowie eitriger
Gehirnhautentzündung führen, wobei Dauerschäden möglich sind. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Vor Einführung der Impfung Anfang der 90er Jahre war Haemophilus influenzae B (HIB)
der häufigste Erreger der eitrigen Meningitis bei Kindern bis zu 5 Jahren.
Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine Viruserkrankung, die bei uns Dank der
Impfung nicht mehr vorkommt. Durch die Fortführung der Impfung soll eine Weiterverbreitung im Falle einer Einschleppung aus Ländern, in denen die Kinderlähmung noch vorkommt, verhindert werden. Nur
bei konsequenter Fortführung kann die weltweite Ausrottung der Kinderlähmung erreicht werden.
Hepatitis B ist eine schwere Erkrankung. Sie wird durch Blut und andere
Körperflüssigkeiten (zum Beispiel Speichel, Samenflüssigkeit) übertragen, sowohl durch direkten Kontakt einschließlich Geschlechtsverkehr, als auch indirekt durch kontaminierte Gegenstände
(Zahnbürsten, Rasierklingen, Injektionsnadeln, Akupunkturnadeln, Tätowierbestecke). Auch die Übertragung der Hepatitis B von der Mutter, auf das Neugeborene ist möglich. In Österreich leben etwa
42.000 chronische Virusträger. 25 % der chronischen Virusträger sterben als Erwachsene an primärem Leberkrebs oder an Zirrhose.
Pneumokokken verursachen bei Säuglingen und Kleinkindern Sepsis,
Gehirnhautentzündung, Lungenentzündung und häufig Mittelohrentzündung. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion.
Masern sind eine gefährliche Infektionskrankheit. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Mittelohr- und
Lungenentzündung sowie Gehirnentzündung können als Komplikationen auftreten und bleibende Schäden verursachen. Die Häufigkeit einer Masernenzephalitis beträgt etwa 1–2 pro 1.000 gemeldete
Maserninfektionen, davon verlaufen 25 % letal, 1/3 der Überlebenden hat bleibende schwere Folgeschäden. Dazu kommt als seltene Spätfolge noch die subakut sklerosierende Panenzephalitis.
Mumps ist ebenfalls eine schwere Kinderkrankheit. Die Ansteckung erfolgt auch
hier durch Tröpfcheninfektion. Als Komplikationen sind Gehirnhautentzündung, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und Hodenentzündung mit zum Teil bleibender Infertilität. Vor der Einführung des
Mumpsimpfstoffes war Mumps eine der häufigsten Ursachen von Taubheit.
Röteln zählen zu den harmlosen Kinderkrankheiten. Erkrankt jedoch eine
Schwangere in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft, so kann das Ungeborene schwer geschädigt werden.
Hepatitis A ist eine Viruserkrankung der Leber mit Gelbsucht. Es kann zu
schwerer und länger anhaltender Krankheit kommen. Die Ansteckung erfolgt bei uns vorwiegend fäko-oral, in südlichen Ländern, tropischen Gebieten und Ländern mit geringem Hygienestandard auch durch
verseuchtes Trinkwasser und Nahrungsmittel.
Saisonale Influenza (Grippe): schwere Atemwegserkrankungen. Die Impfung muss wegen der großen Mutationsfreudigkeit des Virus jährlich erneuert werden. Fast jedes Jahr kommt es zu einer Epidemie, welche in
Österreich zu einer Übersterblichkeit von mehr als 1.000 Personen führt.
FSME (Zeckenkrankheit): Virale
Infektionskrankheit mit Gehirnentzündung, durch Zecken auf den Menschen übertragen. 2 Prozent enden tödlich (bis zu Beginn der Impfaktion 300 bis 700 Fälle/ Jahr)
Meningokokken (Eitrige Gehirnhautentzündung): Erkrankungen verlaufen meist schwerwiegend und tödlich. Gegen Meningokokken der Gruppe C gibt es konjugierte Impfstoffe. Die Impfung wird für alle Kinder und Jugendliche
empfohlen.
Rotaviren sind die häufigsten Erreger für Brechdurchfall bei Säuglingen und Kleinkindern; sie verursachen fast die Hälfte aller Durchfallerkrankungen in dieser Altersgruppe. Rotaviren sind weltweit verbreitet und verursachen unter ungünstigen Versorgungsmöglichkeiten wegen des Flüssigkeitsverlustes zahllose Todesfälle bei Kindern Die Übertragung erfolgt meistens fäkal-oral.