Information bezüglich Neugeborene

 INFORMATION ZU EINIGEN WICHTIGEN THEMEN


ERNÄHRUNG:

Ob Sie Ihr Kind stillen oder mit Flaschennahrung ernähren - das Wichtigste ist, daß Sie und Ihr Kind sich wohl dabei fühlen. Das Füttern soll ein schöner Akt sein und soll niemanden stressen ( zB. schlechtes Gewissen, weil man nicht genug Muttermilch hat oder eigentlich gar nicht stillen will, etc.)

 

FLASCHENNAHRUNG: keine Sorge - Ihr Kind wird genauso wunderbar, auch wenn es nicht gestillt wird! Lassen Sie sich kein schlechtes Gewissen einreden !!

Obwohl das Angebot an Säuglingsnahrung anfänglich verwirrend wirkt, ist es ganz einfach:

PRE-NAHRUNGEN (Pre-Aptamil, Pre-Beba, Pre-Humana) sind der Muttermilch fast ident nachgemacht, am besten verträglich und als Erstnahrung zu verwenden.

1-er-NAHRUNGEN (Aptamil1, Milumil1, Beba1, Humana1) sind bereits verändert und schon sättigender - theoretisch ab 1 Monat verabreichbar.

2-er-NAHRUNGEN sind noch mehr verändert und noch sättigender - theoretisch ab 4 Monat verabreichbar.

 

3-er-NARUNGEN: für Kinder, die auch noch mir 1 Jahr und später eine Milchflasche wollen.

 

Lassen Sie sich nicht von dem Aufdruck auf der Packung beeinflussen. Sie können die Pre-Nahrung so lange geben, wie Ihr Kind damit satt wird. Wenn es dann eine größere Menge benötigt um satt zu werden, stellen sie schrittweise auf die nächsthöhere Nahrung um. Viele Babys trinken noch mit 6 Monaten Pre-Nahrung.

 

HA-NAHRUNGEN (HYPOALLERGEN): gibt es in den gleiche Stufen (Pre,1,2) wie oben beschrieben. Sinnvoll für Kinder, deren Eltern Träger allergischer Erkrankungen sind. Sie sind genauso nahrhaft wie die normalen Nahrungen, nur sind die Moleküle kleiner aufgespaltet - und die Nahrung  daher teurer.

 

RICHTIGE „NORMALE“ MILCH NICHT IM ERSTEN LEBENSJAHR !  (Gefahr der Allergisierung)

 

STILLEN: solange Sie wollen - unabhängig von der Beifütterung - die Entscheidung liegt bei Ihnen und Ihrem " sich dabei Wohlfühlen".

Falls es nicht so richtig funktioniert und sie Probleme dabei haben, wenden Sie sich an eine Stillberaterin (zB. Renate Hlauschek, mobile dipl. Kinderkrankenschwester, Tel: 0699/ 102 40 165; Info : www.moki.at).

 

BEIFÜTTERUNG: empfehle ich ab 5 Monaten - spätestens mit 8-9 Monaten. Die Entscheidung liegt bei Ihrem Kind - und dieses sagt Ihnen auch, wann es bereit dafür ist. Manche schauen schon mit 4 Monaten mit großen Augen gierig auf Ihr Essen - manche verweigern noch dankend mit 7 Monaten.

TEE ZUSÄTZLICH ?: Ist bei Babys unter 5 Monaten absolut nicht notwendig. Sie brauchen keine zusätzliche Flüssigkeit zur Milchnahrung. Ausnahme ist, wenn man zB. Fenchel- oder Kümmeltee zur Therapie von Blähungen verabreicht – oder wenn es im Sommer sehr heiß ist.

 

ERBRECHEN: Bei Babys ist der Mageneingangsmuskel noch nicht so kräftig wie bei Erwachsenen – das hat den Sinn eines „Überlaufmechanismus“: Was zu viel ist, kommt wieder heraus! Solange das Kind gut zunimmt, hat es keine Bedeutung. Je nach Typ erbrechen Kinder mehr oder weniger – manche bis zum Ende des 1. Lebensjahres.

Sollte  das Erbrechen aber plötzlich massiv und bei jeder Mahlzeit auftreten, das Kind Gewicht verlieren, dann bitte dem Arzt zeigen!

 

SCHLUCKAUF: ist im Babyalter normal und stört die Kinder kaum.

 

GEWICHTSZUNAHME UND GEDEIHEN:

Gerade in den ersten Lebensmonaten leisten Babys mit Ihrem Wachstum richtige Wunder! Das heißt, dass nur ein absolut gesunder Körper dies auch kann. Also ist das gute Gedeihen eines Kindes der wichtigste Hinweis, ob es prinzipiell gesund ist und ob die Ernährung passt.

Messen kann man das an speziellen Verlaufskurven, auf denen  ich die Gewichts- und Längewerte ihres Kindes regelmäßig eintrage und beobachte.

 

WANN DARF EIN KIND SITZEN ODER STEHEN ?

Alles was das Kind von selbst macht, ist gut und normal ! – zB. wenn es sich schon mit ein paar Monaten in die Sitzhaltung an ihren Händen aufzieht oder aufsteht. Wenn es müde ist, legt es sich sowieso wieder nieder – weil der kleine Körper einfach selbst weiß, was ihm gut tut und was er aushalten kann.

Störungen oder Haltungsschäden entstehen nur, wenn man Kinder in  unnatürliche Haltungen bringt: zB. sitzend zwischen zwei Polster einklemmt, wenn es noch nicht wirklich sitzen kann. Eine leichte Schrägstellung in der Wippe ist kein Problem. Wie gesagt: wenn Ihr Kind sich in seiner Stellung nicht wohl fühlt, meldet es das!

Das Einzige, von dem ich wirklich abrate, ist das „Laufwagerl“, da ihr Kind auf unnatürliche Weise laufen lernt (Spitzfußgang), obwohl es noch nicht von selbst laufen kann – abgesehen von der Unfallgefahr, da bei einem Umkippen Ihr Kind mit Wucht direkt auf den Kopf aufprallt, ohne sich abrollen zu können.

 

ZÄHNE: mit ca. 3 Monaten beginnen die Zähne unter dem Zahnfleisch zu schieben – die Kinder werden unruhiger, der Speichel rinnt in großen Mengen aus dem Mund, die Hände werden tief in den Mund gesteckt um darauf zu kauen und so das juckende Zahnfleisch zu beruhigen. Wenn die Zähne dann durchbrechen schreien Kinder unvermutet auf, teils sind sie ganze Nächte auffällig unruhig. Linderung kann OSANIT (homöopathische Globuli), OSANA- oder DENTINOX-ZAHNHILFEGEL verschaffen.

Zahnpflege: ab dem ersten Zahn mit einer weichen Kinderzahnbürste mit spezieller Kinderzahnpasta. Vorsichtig und anfangs eher spielerisch, aber konsequent 2x täglich.

Fluoridtabletten (ZYMAFLOUR) werden heute nicht mehr gegeben.

Übrigens nicht nervös werden, wenn die Zähne später kommen – sie kommen bestimmt!

 

BLÄHUNGEN: können Kinder oft sehr plagen – und dadurch auch die Eltern! Buben sind häufiger betroffen. Wundermittel gibt es keines – aber Linderung erreicht man oft mit SAB-TROPFEN (15 Tropfen zur Mahlzeit – auch mehrmals am Tag kein Problem), CHAMOMILLA-GLOBULI, CARUM-CARVI-Zäpfchen, WINDSALBE (wird in Apotheke hergestellt). Sie können auch FENCHEL- oder KÜMMELTEE verabreichen.


SCHNUPFEN: durch die Entwicklung der Nasenschleimhäute und leichte Infekte produziert die Säuglingsnase vermehrt Schleim - da das Kind ja noch nicht wie wir Erwachsene den Schleim aufziehen oder sich räuspern kann, liegt dieser oft im oberen Rachenraum und macht beängstigende Geräusche, die viel Eltern schrecken ("Mein Kind bekommt keine Luft - es röchelt so"). Keine Angst - das klingt für unsere Ohren schrecklicher, als es wirklich ist!

(Zur Veranschaulichung: Wenn man jemand im Schlaf die Nase zuhält, wird er ebenfalls schreckliche Geräusche von sich geben - kann aber natürlich nie daran ersticken, da ja noch immer der Mund zum Atmen frei ist!)

Praktischer Hinweis: solange das Kind beim Saugen (Mund ist zu und Atmung erfolgt nur durch die Nase) keine groben Probleme hat, ist auch der Schnupfen kein Problem.

Wenn das Kind sich beim Saugen andauernd verschluckt und "mit der Luft kämpft", ist es auch noch nicht schlimm, aber einfach mühsam.

Therapie: richtige abschwellende Nasentropfen haben in einer Säuglingsnase nichts zu suchen! Mit einer Kochsalzlösung (OTRISAL-NASENSPRAY; NIVEA-NASENFREI), bei Bedarf verabreicht, können Sie die Nasenschleimhäute beruhigen und pflegen - auch ohne Problem mehrmals täglich verabreichbar.

Bei stärkerem Schnupfen: EUPHORBIUM-Nasenspray (homöopathisch)

Im Extremfall für die Nacht NASIVIN-BABY-NASENSPRAY (nicht zu oft und zu lange)

 

HAUT: Vor kurzem war die Haut Ihres Kindes noch geschützt im Mutterleib - nun muss sie mit verschieden Umweltreizen fertig werden. Vor allem das Gesicht ist sehr ausgesetzt. Die Haut ist in den ersten 2 Lebensjahren (vor allem in den ersten Lebensmonaten) aber erst in Entwicklung - die Talg- und Fettdrüsen wissen noch nicht genau, wieviel sie produzieren sollen. Ergebnis ist eine sehr unruhige Haut: überall (va. Gesicht) treten rote Flecken, Pünktchen, pickelartige Gebilde, gelbliche Schuppen (zB. am behaarten Kopf = Gneis) bis zu kleinen Ekzemen auf.

Das ist mehr Problem für unser Auge als für das Kind selbst. Für das Kind ist dies eine normale Entwicklung, die es selber meist nicht störend empfindet.

Therapie: normale Babypflege - so wenig wie möglich. Je mehr sie eincremen, desto weniger lernen die Hautdrüsen sich selbständig zu entwickeln und optimal einzustellen.

 

VERKLEBTE AUGEN: Von unseren Augenwinkeln führen hauchdünne Tränengänge in die Nase, über die unsere Tränenflüssigkeit abfließt. Bei Babys sind die Gänge oft noch nicht offen oder verkleben bei Schnupfen. Die Folge: die Augen rinnen oder sind mit gelben Sekret und Schleim verklebt – oft bis zum Ende des 1. Lebensjahres. Keine Angst: dies ist keine Augenentzündung !

Praktischer Hinweis: solange das Augenweiß weiß ist, handelt es sich nicht um eine Bindehautentzündung. Lassen Sie sich keine antibiotischen Tropfen einreden! Es reicht, wenn sie die Augen mit warmen Wasser reinigen. Falls das Augenweiß gerötet ist, einem Arzt zeigen.

 

FIEBER: wird bei einem Kleinkind oder Baby immer rectal (oder im Ohr) gemessen und ohne Abzüge angegeben.

Unter 38°: kein Fieber           Zwischen 38 –39°: leichtes Fieber            Zwischen 39-40,5°: richtiges Fieber

Fiebersenkende Medikamente senken nur das Fieber für einige Stunden und erleichtern das Kranksein, haben aber keinen Einfluss auf die Dauer der Krankheit.

VIBURCOL: homöopathisch, für milde Fieberzustände oder leichte Schmerzen (zB. nach Impfung)

MEXALEN, PARKEMED: erst bei Fieber über 39 ° sinnvoll, wirkt auch schmerzstillend

 

STUHL: ist bei vollgestilltem oder mit Pre-Nahrung gefüttertem Baby sehr unproblematisch. Er kann bis zu 15 Tagen ausbleiben (! – enthält ja keine Ballaststoffe wie unsere Nahrung); auch öfter am Tag sein oder auch eine grünliche oder gelbe Farbe haben.

 

 

WEISSER MUNDBELAG – PILZ? Weiße Beläge im Mund müssen nicht unbedingt einen Pilzbefall bedeuten – oft sind es nur Milchreste. Pilzbefall ist es nur dann, wenn die Innenseiten der Wangen ebenfalls weiße Beläge aufzeigen. Bezüglich Therapie an einen Arzt wenden.

  

 

DER SCHLAF EINES KINDES : Da wir als Eltern eigentlich wenig Ahnung über dieses Thema haben, es aber in vielen Familien zu einem Hauptthema wird, sollten wir uns rechtzeitig darüber informieren – bevor es zu einem Problem werden kann. Bitte lesen Sie unbedingt: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ (von Annette Kast-Zahn und Hartmut Morgenroth; Verlag O&P).

 

 

ZUM ABSCHLUSS : Lassen Sie sich bitte nicht von den vielen verschiedenen Informationen (Bücher, Zeitschriften, Internet, Verwandte, Freunde) verunsichern, denen Sie nun ganz sicher ausgesetzt und auch sehr empfänglich sein werden. „Alle wissen es besser .....“ – doch keiner weiß es in Wirklichkeit besser als Sie, als Eltern dieses Kindes!!

Hören Sie auf EINE Person (Mutter, Schwester, Freundin), der Sie vertrauen und von deren Meinung Sie etwas halten.

Vermeiden Sie „mathematisches Denken“! – hören Sie auf Ihren Instinkt – und auf Ihr Kind! Auch wenn Sie anfangs vielleicht noch unsicher sind – sie spüren sehr genau, was es will und braucht!